Mottaker: | GEORG 2. |
Datering: | 31. januar 1886 |
Sted: | MÜNCHEN |
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Gnädigster Herzog!
Freudig bewegt durchlese ich wieder und wieder das Telegramm, mit welchem Ew. Hoheit geruht haben mich zu beehren.
Es sei mir gestattet Ew. Hoheit nebst hoher
Frau Gemahlin meine innigste Danksagung darzubringen.
Seitdem ich die schönen, mir immer unvergesslichen Tage in Liebenstein verbrachte, ist es stets mein sehnlichster Wunsch gewesen, das liebliche Land wiederzusehen, die Hauptstadt kennen zu lernen und das Hoftheater gründlich studiren zu können.
Die Zwischenzeit habe ich aber grösstentheils in Italien zugebracht. Nachdem ich hier in München mein Schauspiel
«Stützen der Gesellschaft»
vollführt hatte, übersiedelte ich nach Rom. In Amalfi habe ich die
«Nora» gedichtet, in Sorrento die
«Gespenster». Nachher schrieb ich in Rom
«Ein Volksfeind» und
«Die Wildente», welches noch nicht ins Deutsche übertragen worden ist.
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Seit Oktober lebe ich wieder hier in München, gegenwärtig und voraussichtlich für mehrere Monate beschäftigt mit
einem neuen grösseren Schauspiele.
Dürfte ich mir aber einmal im nächsten Winter erlauben die gnädige Einladung Ew. Hoheit und hoher Frau Gemahlin nachzukommen, dann würde es mir eine grosse Freude und Ehre sein mich in Meiningen einzufinden.
Ehrfurchtvoll
Henrik Ibsen.